Es ist mal wieder so weit, der 1. Mai ist da. Deutschland feiert den „Tag der Arbeit“ und die meisten Skigebiete das Ende der Saison. Wer jetzt noch in den Alpen Ski fahren möchte, dem stehen nur noch ganz wenige, hauptsächlich Gletscherskigebiete, zur Auswahl. Zeit also, um auf den Winter 2022/2023 zurückzublicken. Endlich war unser geliebter Pistensport, nach zwei etwas speziellen Saisons, wieder so möglich, wie wir es gewohnt sind. Doch dafür haben Frau Holle und König Winter in dieser Skisaison für gewöhnungsbedürftige Situationen gesorgt: Von Weihnachtsferien mit Frühlingstemperaturen bis hin zu reichlich Neuschnee im April… Erinnerst du dich?
Up to date: Mit über 60 Wetterberichten in dieser Saison
Bevor wir einen Rückblick auf das Bergwetter werfen, möchten wir kurz ein paar Zahlen der Snowplaza Redaktion zusammenfassen: In der Skisaison 2022/2023 haben wir dich mit 66 Wetterberichten auf dem neuesten Stand gehalten. Den ersten davon gab es bereits am 16. September, als es in den Alpen zum ersten Mal schneite und den letzten am 12. April, als der Frühling noch einmal sehr winterlich wurde. Auf Facebook und Instagram wurden alle Schneehungrigen regelmäßig mit Winterbildern versorgt und für noch mehr Eindrücke sorgten unsere 25 Webcam-Blogs. Wir hoffen, du hattest beim Lesen und Staunen genauso viel Freude wie wir beim Schreiben. Schnee macht halt einfach glücklich.
September: schon der erste Schnee
Das Wetter in den Bergen kann wechselhaft und unberechenbar sein. In hohen Lagen ist auch Schnee im Sommer keine Seltenheit. Leider war es im Sommer 2022 ungewöhnlich heiß, sodass viele Gletscher-Skigebiete den Sommerbetrieb einstellen mussten. Die Freude war demnach bei allen Wintersportlern groß, als es im September endlich wieder etwas abkühlte. Mitte des Monats war zum ersten Mal eine dünne Schneedecke auf den Webcams zu sehen. Nur wenig später brachte kalte und feuchte Luft gleich einen Nachschlag. In manchen hoch gelegenen Skigebieten und auf den Gletschern fielen bis Ende September zum Teil über 20 cm Schnee.
Oktober: erst winterlich dann sonniges Herbstwetter
Der September endete so winterlich, wie er begonnen hat, und so durften wir uns auch Anfang Oktober über ein weißes Winterwunderland in den Bergen freuen. Allerdings war diese Freude nur von kurzer Dauer. Es wurde wieder warm, sonnig und weitgehend trocken. Am 19. Oktober prognostizierte der österreichische Wetterdienst ZAMG, dass der Oktober 2022 als einer der wärmsten in der 256-jährigen Messgeschichte in die Bücher eingehen könnte. Am Ende des Monats wurde er sogar zum wärmsten Oktober aller Zeiten in Österreich ernannt. Erst Ende Oktober kam es zu einem Wetterumschwung.
November: Der Winter startet wieder durch
Nach einem sehr milden Oktober folgte Anfang November ein Wetterumschwung. Kalte Luft strömte in den Alpenraum und die Schneefallgrenze sank von deutlich über 2.000 Meter auf rund 1.000 Meter Höhe. Örtlich fielen in den ersten Tagen des Monats bis zu einem halben Meter Neuschnee und sogar einige Dörfer in den Tälern wurden weiß. Jeder Blick auf solche Webcam-Bilder sorgte für steigende Vorfreude auf die bevorstehende Skisaison. Aber nicht nur in den Alpen hat es im November geschneit: Auch Winterberg und Willingen wurden um den 21. des Monats zum ersten Mal richtig weiß. Nach regelmäßigen Schneefällen im gesamten November verabschiedete sich am 30. November der meteorologische Herbst mit diesen wunderbaren Webcam-Bildern >
Dezember: von einer Schneelandschaft zu grünen Weihnachten
In den meisten Skigebieten beginnt im Dezember die Skisaison. Da es im November reichlich geschneit hatte und es Anfang Dezember recht kalt war, freute man sich auf einen herrlichen Start in die Saison. Erinnerst du dich zum Beispiel noch an diese schönen Sonnenaufgänge mit Neuschnee? Unsere Kollegin Miranda war Mitte Dezember in Gröden und musste sich dort bei bis zu -20 °C ganz schön warm anziehen. Aber auch in Deutschland war es ungewöhnlich kalt und es konnte kräftig beschneit werden. Winterberg startete dank dieser Bedingungen bereits am 2. Dezember und Willingen am 14. Dezember in die Saison. Für Willingen war es der früheste Saisonstart seit 12 Jahren!
Aber dann… Dann kamen die Weihnachtsferien und damit ein erneuter Wetterumschwung. Milde Luft strömte in den Alpenraum und die Temperaturen stiegen zum Teil auf über 20 °C. In den Tälern regnete es in Strömen und Schnee fiel erst ab 1.500 - 2.200 Metern Höhe. Von der strahlend weißen Winterlandschaft war bald nichts mehr zu sehen. Vor allem der Jahreswechsel war extrem mild und die Temperaturen am 31. Dezember erinnerten eher an ein Frühlingsfest als an Silvester.
Januar: milder Start, dann viel Schnee
Wir erinnern uns noch gut (und mit schmerzverzerrter Miene) an die zweite Woche der Weihnachtsferien. Man sah nichts als Bilder von schmalen weißen Pistenstreifen in einer traurigen, grün-braunen Landschaft. Dieser Anblick sorgte für wenig Lust auf Winterurlaub, obwohl die Pisten ab 1.500 Metern meist in einem hervorragenden Zustand waren. Kurz nach den Weihnachtsferien kehrte der ersehnte Winter dann endlich in die Alpen zurück. Erst durften sich Italien und Frankreich über Neuschnee freuen und dann auch die Schweiz und Österreich. Die Temperaturen begannen wieder zu sinken und damit auch die Schneefallgrenze. So konnten Niederschläge auch die Täler und Dörfer wieder weiß färben. Ende Januar fiel dann endlich in Deutschland wieder etwas Schnee, der im Sauerland für diese tollen Winterbilder sorgte >
Februar: Schnee und Sonne
Im Februar war es dann an der Zeit für die Winterferien. Er ist zudem der Monat, in dem die meisten Menschen in den Winterurlaub fahren. In Österreich hat es auch im Februar immer wieder mal geschneit, vor allem in den ersten Tagen des Monats. Jedoch stiegen die Temperaturen erneut und die erste Ferienwoche in den Nordalpen wurde zu einem Mix aus Regen und Schnee. Im Süden, in den italienischen Dolomiten, blieb es hingegen im gesamten Februar überwiegend trocken. So trocken, dass der Wasserstand im Gardasee ungewöhnlich tief war. Da sich die Situation bis März nicht erholte und der Wassermangel immer größer wurde, erließ man in Südtirol Ende März sogar eine Verordnung, die das Verbot der künstlichen Beschneiung beinhaltete.
März: Sturm, Schnee und schönster Frühling
Anfang März herrschte in den Alpen tiefster Winter und auch im Sauerland war es in den Skigebieten weiß. Allerdings war es in den Bergen sehr stürmisch, mit Windböen von über 100 km/h. Mitte März fiel schließlich auch in den Dolomiten wieder etwas Schnee, jedoch nicht mehr als 10 - 20 cm. Das gesamte Snowplaza-Team war vom 19. bis zum 24. März in der Zillertal Arena, dem Skigebiet, das bei den Snowplaza-Awards zum besten Skigebiet 2023 gewählt wurde. In dieser Woche durften wir die ganze Bandbreite an Frühlingswetter erleben: Neuschnee, Regen, viel Sonnenschein und Temperaturen von bis zu über 20 °C. Während der Frühling in Österreich schon in vollem Gange war, endete der Monat März in den französischen und Schweizer Westalpen mit reichlich Neuschnee.
Du vermisst den Winter jetzt schon? Genieße hier noch einmal einen Blick auf die verschneiten Webcam-Bilder vom 28. März >
April: typisches Aprilwetter...
April, April, der macht, was er will. Der April 2023 seinem Ruf alle Ehre. Bereits zu Ostern fiel vielerorts in den Alpen Schnee. Aber das war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte. Am 14. April haben sich Frau Holle und Herr Winter noch einmal zusammen getan und lokal schneite es in dieser Woche mehr als einen Meter. Bis Ende April fiel dann immer mal wieder etwas Schnee – und hüllte den Frühling in den Bergen zum Teil in ein weißes Winterkleid.
Kurzum: Dieser Winter war eine wahre Achterbahnfahrt. Wir sind gespannt, von welchen Wetterereignissen wir in der Skisaison 2023/2024 berichten dürfen. Wirst du wieder dabei sein?