Rosi Mittermaier zählt bis heute zu den erfolgreichsten deutschen Skifahrerinnen. 1976 gewann sie olympisches Gold in Innsbruck, wurde Weltmeisterin und siegte auch im Gesamtweltcup. Seitdem war sie die „Gold-Rosi“. Ein Medien-Hype rund um die bodenständige Sportlerin von der Winklmoos-Alm brach aus und Rosi Mittermaier wurde zur Werbeikone. Am 4. Januar 2023 verstarb die sympathische Sportlerin mit 72 Jahren nach einem Krebsleiden. Snowplaza erinnert an das bewegte Leben der Gold-Rosi aus Reit im Winkl.
Die Skifahrer-Heldin von Innsbruck
In ihrer aktiven Karriere stand Rosi bei insgesamt 41 Weltcup-Rennen im FIS-Weltcup auf dem Podest. Zehn Mal war sie sogar siegreich, acht Mal davon in ihrer Parade-Disziplin, dem Slalom. Ihre Goldstunde schlug jedoch 1976 als sie sich innerhalb eines Winters zur Olympia-Siegerin, Weltmeisterin und Gesamtweltcup-Siegerin krönte. In den Tagen nach ihrem Sensations-Erfolg wurde die Winklmoosalm ihrer Eltern regelrecht belagert. Rund 40.000 Briefe mit Glückwünschen aus aller Welt lieferte der Postbote. Rosi Mittermaier entschied sich jedoch, ihre Karriere auf dem Höhepunkt zu beenden und gab am Ende der Saison im Jahr 1976 ihren Rücktritt bekannt. Dem Skifahren blieb sie dennoch treu. So engagierte sie sich bis kurz vor ihrem Tod noch als Botschafterin des Sports.
Die goldene Erfolgsgeschichte der Rosi Mittermaier
Ende der 1960 Jahre erzielte Rosi Mittermaier erste Achtungserfolge. Im Januar 1969 feierte sie beim „Goldschlüssel-Rennen“ in Schruns ihren ersten Weltcup-Sieg. Zur Legende wurde sie aber 1976. Bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck siegte sie sowohl im Slalom als auch bei der Abfahrt. In der dritten ausgetragenen Disziplin, dem Riesenslalom, verfehlte sie Gold nur knapp und stand als Zweite auch hier auf dem Siegerpodest. Da zur damaligen Zeit die olympischen Wettbewerbe gleichzeitig auch als Weltmeisterschaften zählten, durfte sie sich auch mit dem Titel Weltmeisterin schmücken. Zudem gewann sie in dieser Saison den Gesamtweltcup mit großem Vorsprung.
Der Hype um die Gold-Rosi
Aufgrund ihrer Erfolge wurde Rosi Mittermaier 1976 zur Sportlerin des Jahres gewählt. Zudem erhielt sie von der internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten die Auszeichnung Skieur d’Or. Auch darüber hinaus wurden der erfolgreichen Athletin verschiedene Awards verliehen. So bekam sie zum Beispiel 1976 den goldenen Otto der Bravo. 2006 wurde die Gold-Rosi in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. Auch ein Tunnel ist nach ihr benannt. Der 1982 eröffnete Rosi-Mittermaier-Tunnel in den Ötztaler Alpen ist Europas höchstgelegener Straßentunnel. Doch der Erfolg hatte auch seine Schattenseiten. Rosi Mittermaier wurde von Paparazzi belagert. Ohne Genehmigung wurde ihr Bild auf alle möglichen Souvenirs und Gegenstände gedruckt und mit ihrem Namen geworben.
Die bodenständige Rosi von der Winklmoosalm
Rosi wurde am 5. August 1950 unter dem Namen Rosa Katharina Mittermaier geboren. Wohlbehütet wuchs sie zusammen mit ihren beiden Schwestern auf der Winklmoosalm hoch über Reit im Winkl auf. Von klein auf stand sie begeistert auf Ski. Neben ihrer sportlichen Karriere absolvierte sie erfolgreich eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Bis vor einigen Jahren betrieb sie einen Gasthof in ihrem Heimatort. Noch heute trägt das Haus "Landgasthof Rosi Mittermaier" ihren Namen. Gemeinsam mit ihrer Familie lebte sie bis zu ihrem Tod in Garmisch-Partenkirchen und engagierte sich als Botschafterin des Sports. Ihr Anliegen war es immer, andere Menschen für sportliche Betätigung und Bewegung zu begeistern. Rosi Mittermaier verstarb nach einer Krebserkrankung am 04.01.2023 mit 72 Jahren.
Die Ski-Familie Mittermaier-Neureuther
Rosi Mittermaier stammt aus einer skibegeisterten Familie. Auch ihre Schwestern Heidi und Evi waren im alpinen Skisport erfolgreich. Seit 1980 ist die Gold-Rosi mit dem ehemaligen Skirennläufer Christian Neureuther verheiratet. Bei ihrer Trauung jubelten 15.000 Fans dem Traumpaar des Skisports vor der Kirche zu. Gemeinsam haben sie zwei erwachsene Kinder. Ihr Sohn stieg in die Fußstapfen seiner Eltern. Felix Neureuther zählte in den letzten Jahren zu Deutschlands besten Skirennläufern. Der Sympathieträger des deutschen Sports konnte während seiner Karriere fünf Medaillen bei Weltmeisterschaften und insgesamt 13 Weltcup-Siege einfahren. Er beendete im März 2019 seine Karriere und ist seitdem TV-Experte und Familienvater.