Nach ein paar richtigen Frühlingstagen ist der Winter in die Alpen zurückgekehrt. Gestern fiel lokal eine gute Schicht Neuschnee, aber das ist nichts im Vergleich zu heute. Die Schneefallgrenze ist inzwischen bis weit unter 1.000 Meter gesunken und hat auch einige Dörfer weiß gefärbt. Es sieht mehr nach Winter als nach Frühling aus! Aber nicht von Dauer. Morgen klart es größtenteils auf und es herrscht Kaiserwetter pur. In diesem Bergwetterbericht bringen wir dich auf den neuesten Stand.
Schneereicher Start in die Woche
Eine Kaltfront überquert die Alpen von West nach Ost und bringt vor allem heute viel Neuschnee. Mit dem Zustrom kalter Polarluft sinkt die Schneefallgrenze auf deutlich unter 1.000 Meter Höhe, am Abend erreicht sie teilweise sogar 400 Meter. Tagsüber liegen die Temperaturen zwischen -11 °C und -6 °C in 2.000 Metern Höhe. Auf den Gipfeln weht ein starker bis stürmischer Wind aus Nordwest. Auf der Nordseite des Alpenhauptkamms sind die Berge den ganzen Tag über in eine dichte Wolkendecke gehüllt, aus der regelmäßig Schnee fällt. In Frankreich etwa 20 bis 40 cm, in Österreich und der Schweiz 30 bis 60 cm. Anders sieht es in Norditalien aus, hier fällt wenig bis gar kein Niederschlag.
Webcams 27. März
Morgen noch ein wenig Schnee und Kaiserwetter
Mit nordwestlicher Höhenströmung halten sich morgen zunächst auf der Nord- und Ostseite des Alpenhauptkamms viele Restwolken. Daraus kann etwas Schnee fallen, aber nicht mehr als ein paar Zentimeter. Gegen Mittag klart es auf und es wird sonnig mit nur einigen Wolkenschichten. Der Wind weht weiterhin stark bis stürmisch aus Nordwest und in 2.000 Metern Höhe bleibt es mit Temperaturen zwischen -10 °C und -4 °C recht kalt. Auf der Süd- und Westseite des Alpenhauptkamms ist es deutlich sonniger. Hier kann man das Kaiserwetter in vollen Zügen genießen. Dienstag und Mittwoch dürften die beiden besten Tage der Woche werden. Nur in Österreich und der Schweiz bleibt auch da eine geringe Wahrscheinlichkeit auf wolkenverhangenen Himmel mit winterlichen Niederschlägen.
Ab Donnerstag wechselhafter
Bald fließt mildere Luft in den Alpenraum ein und ab Donnerstag wird es deutlich wechselhafter. Die Schneefallgrenze steigt auf 2.000 Meter an, so dass die vorhergesagten Niederschläge meist als Regen fallen. Über das Wochenende gelangt erneut kalte Luft in den Alpenraum und die Schneefallgrenze steigt auf rund 1.000 Meter Höhe. So wie es jetzt auf den Wetterkarten aussieht, ist ein weiterer Frühlingsschneefall nicht ausgeschlossen. Wir werden dich im Bergwetter natürlich über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.
Erhöhte Lawinengefahr
Der Schnee fällt derzeit sehr stark, allerdings auf eine eher nasse und frühlingshafte Schneedecke. Diese Kombination führt in vielen französischen und schweizerischen Skigebieten zu einer erhöhten Lawinengefahr der Stufe 3 oder 4 auf der 5er-Skala, d.h. die Lawinengefahr ist erheblich bis hoch. Bei Lawinengefahrenstufe 4 ist die Situation kritisch und die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Lawine spontan löst, hoch. In vielen Skigebieten leuchtet deshalb die orangefarbene Warnlampe: es ist nicht ratsam, abseits der Pisten zu fahren. Die aktuellen Warnungen je Gebiet findest du hier!