Das Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel – legendär, einzigartig, einmalig! Weltcuprennen gibt es viele und neben Kitzbühel gibt es auch andere Klassiker, trotzdem ist das Rennen auf der Streif etwas ganz Besonderes. Aber warum eigentlich? Was unterscheidet das Hahnenkamm-Rennen von anderen Weltcuprennen? Snowplaza zeigt, was den Mythos Kitzbühel wirklich ausmacht und nennt 13 Dinge, die es nur beim Hahnenkamm-Rennen gibt.
1. Eine Rennstrecke mit bis zu 85 Prozent Gefälle
Ganz oben auf dieser Liste steht natürlich die Rennstrecke. Die legendäre Streif begeistert nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Athleten, die mit Ehrfurcht und Respekt von der schwierigsten Piste im Weltcup sprechen. Mausefalle, Brückenschuss, Hausbergkante und Gschöss sorgen für den ein oder anderen Adrenalinschub. Die Rennstrecke ist sozusagen die Bühne für das gesamte Schauspiel in Kitzbühel und deshalb wohl der wichtigste Faktor.
2. Eine eigene Gondel für den Sieger
Jeder Kitzbühel-Sieger bekommt eine eigene Gondel auf der Hahnenkammbahn. Egal, ob Slalom, Abfahrt, Kombination oder Super-G – eine eigene Gondel in Kitzbühel ist wohl der Traum eines jeden Skirennläufers. Der letzte Deutsche, dem es gelang, eine Gondel zu erobern, war Thomas Dreßen mit seinem Abfahrtssieg im Jahr 2018.
3. Spektakuläre Stürze bei 100 km/h
Zum Glück gab es bei der Streif 2022 keine schwereren Verletzungen. Den spektakulärsten Abflug lieferte der Österreicher Daniel Danklmaier. Es hatte ihm die Skier verschlagen, die Bindung ging auf und der damals 28-Jährige raste in den Fangzaun. Zum Glück konnte er im Anschluss noch selbst unverletzt auf Skiern ins Ziel fahren. Aufgrund der vielen schweren Unfälle in der Vergangenheit wurde der Streckenverlauf der Streif sicherer gemacht. Unter anderem, indem eine Kursänderung in der Hausberg-Kompression umgesetzt wurde und die kritischen Streckenabschnitte noch besser beschneit werden.
Lesetipp: Endlich! Die Streif in Kitzbühel soll sicherer werden
4. Die Schockstarre des Publikums
Zu den Stürzen gehört auch immer die Reaktion des Publikums. Ein lautes Raunen geht durch das Stadion, danach Schockstarre. In diesen Momenten könnte man sprichwörtlich eine Stecknadel im Stadion fallen hören, trotz Zehntausender Zuschauer. Wenn der Athlet im Anschluss wieder auf die Beine kommt und er selbstständig ins Ziel fahren kann, wartet tosender Applaus auf den Helden.
5. Der Jubel, wenn ein Österreicher in Führung geht
Besonders laut wird es, wenn die österreichischen Rennläufer am Start sind. Bedingungslos werden sie vom Publikum nach vorn gepeitscht. Bei jeder guten Zwischenzeit geht ein Raunen durch den Zielraum und es wird immer lauter. Die Krönung kommt dann, wenn der Läufer im Ziel in Führung geht, dann gibt es kein Halten mehr. Beim letzten Skirennen im Jahr 2022 gewann allerdings der Schweizer Beat Feuz zum dritten Mal in seiner Karriere das berühmteste Abfahrtsrennen der Welt. Ein Österreicher durfte sich allerdings über den dritten Platz freuen: Daniel Hemetsberger.
Lesetipp: 360 Grad Kamerafahrt über die Streif am Hahnenkamm
6. Ein rot-weiß-rotes Fahnenmeer
Zum Thema Österreich passt auch das rot-weiß-rote Fahnenmeer. An allen Ecken können die Ski-Fans Österreichfahnen kaufen. Dementsprechend sieht dann auch das Bild im Zuschauerraum aus – ein echter Traum in rot-weiß-rot.
7. Flugzeuge, die ein Herz in den Himmel malen
Noch vor dem Start der Abfahrt wird über dem Zielgelände einiges geboten. Nachdem zunächst eine Staffel aus Gleitschirmfliegern im Zielbereich landet, malen im Anschluss Segelflugzeuge ein Herz in den blauen Himmel über der Streif. Zum krönenden Abschluss fliegt eine B25 Maschine mehrmals über den Zielsprung. Das knatternde Motorengeräusch des 12 Tonnen schweren Flugzeugs wird wohl allen Zuschauern in Erinnerung bleiben.
8. Arnold Schwarzenegger auf der Tribune
Bei keinem anderen Ski-Rennen zeigen sich so viele Stars wie in Kitzbühel. Neben regionalen Größen wie Andreas Gabalier sind auch echte Weltstars wie Bernie Ecclestone oder Arnold Schwarzenegger regelmäßig auf der Tribüne zu sehen. Letztgenannter äußert sich gerne im amüsanten steirisch-amerikanischen Dialekt zum Rennverlauf.
9. Hansi Hinterseer immer mit einem feschen Madl im Arm
Gewohnt lässig ist Hansi Hinterseer beim Hahnenkamm-Rennen unterwegs. Der Mann, der auf der Seidlalm direkt auf der Hahnenkamm Rennstrecke aufgewachsen ist, musste die Streif im Winter jeden Tag auf dem Weg zur Schule bezwingen. Kurz vor Beginn der Abfahrt schwingt er elegant, mit sportlicher Sonnenbrille und ohne Kopfbedeckung ins Ziel. Aber nicht nur an der Strecke, sondern auch beim Feiern ist Hansi immer präsent – natürlich nicht ohne ein fesches Madl im Arm.
10. Die größte Après-Ski-Party der Welt
Wenn 50.000 Zuschauer zu einem Skirennen kommen, ist im Anschluss natürlich auch in der Innenstadt Kitzbühels einiges geboten. Zahlreiche Getränke- und Essensstände, Clubs und Pubs und ein durchgehend beschallter Stadtkern machen Kitzbühel zur Bühne für die größte Après-Ski-Party der Welt inklusive Feuerwerk.
11. Das größte Pelzmanteltreffen der Welt
Der Pelz ist nicht mehr salonfähig? Das mag vielleicht für den Rest der Welt gelten – nicht aber für Kitzbühel. Die Pelzdichte bei den weiblichen Zuschauern ist vermutlich höher als bei allen anderen Großveranstaltungen der Welt. Das zeigt sich übrigens auch in den Schaufenstern der Geschäfte – in Kitzbühel bleibt Pelz Trend.
12. Riesenglocken der Schweizer Fans
Besonders ansehnlich und auffällig präsentieren sich die schweizer Fans in Kitzbühel. Eine der Fangruppen ist mit riesigen Glocken unterwegs. Jedes Gruppenmitglied hat eine Glocke, dann wird im Gleichschritt in einer Formation marschiert, so dass ein ohrenbetäubender mächtiger Lärm entsteht. In der Schweiz nennt man diesen Brauch Trycheln. Eine andere Gruppe ist eine ganze Musikkapelle, die mit schwungvollem Sound für Stimmung sorgt.
13. Amerikanische Fans in Lederhosen
Nicht nur die Schweizer Fans überzeugen jedes Jahr mit humorvollen Outfits, auch viele österreichische Fans erinnern an den bevorstehenden Karneval/Fasching. Besonders in Erinnerung bleiben jedoch jedes Jahr die amerikanischen Fans, die keine Zweifel daran lassen, aus welchem Land sie stammen. In Amerika-Leggings und Lederhose feiern sie jeden amerikanischen Rennläufer frenetisch.
Das Erfolgsrezept für das Hahnenkamm-Rennen
Die Mischung machts! Zum Mythos Kitzbühel tragen viele Dinge bei. Die Zutaten sind Rennstrecke, Dorf, Stars und Persönlichkeiten, Skibegeisterung, spektakulärer Sport, besondere Fans und eine riesengroße Party. Perfekt zubereitet wird das Ganze dann von den Organisatoren, dem größten Skiclub Österreichs. Mit über 8.300 Mitgliedern zählt der Kitzbüheler Ski Club (K.S.C.) sogar zu den größten Skiclubs der Welt. Als Veranstalter des Hahnenkamm-Rennens ist der Skiclub hauptverantwortlich für die Organisation der Rennwoche.