Der Stubaier Gletscher ist mit 40 km Pisten das größte Gletscherskigebiet Österreichs. Dank seiner Höhenlage bis 3.210 m ist er von Anfang Oktober bis in den Mai hinein schneesicher. Vorallem blaue Skipisten bereiten Familien und Anfängern Freude beim Skifahren. Aber auch die Profis und Freeskier können sich auf Freeriderouten und im Snowpark Stubai Zoo austoben. Doch wo fange ich als Skifahrer und Snowboarder eigentlich an? Und wie behalte auf dem Stubaier Gletscher den Überblick? Snowplaza hat sich rund um die Gipfelplattform „Top of Tyrol“ für einen perfekten Skitag am Stubaier Gletscher umgeschaut.
Los geht's an der Eisgratbahn am Stubaier Gletscher
Von
Innsbruck
sind es nur etwa 45 Autominuten bis zum Parkplatz am
Stubaier Gletscher. Dadurch ist der Gletscher sowohl für die Locals als auch für Touristen ein beliebtes Ausflugsziel. Wer lieber auf öffentliche Verkehrsmittel setzt und das Auto stehen lassen möchte, kommt außerdem bequem mit dem kostenlosen Skibus vom Innsbrucker Bahnhof aus zur Talstation. Pünktlich um 8:30 Uhr startet der Skibetrieb. Mit der neuen
Eisgratbahn
geht’s ohne Umstieg an der Mittelstation Ferner vorbei bis hoch zum Eisgrat. Damit beginnt der abwechslungsreiche Skitag direkt am zentralsten Punkt im gesamten Skigebiet.
Vollgas auf der Geschwindigkeitsmessstrecke am Daunferner
Nach dem Aufwärmen ist Tempo am Stubaier Gletscher angesagt. Generell können beim Skifahren ganz schnell und ohne große Anstrengung wahnsinnig hohe Geschwindigkeiten erreicht werden. Der Weltrekord liegt sogar bei 255 km/h! So schnell wird es auf der Piste dann doch nicht – zum Glück! Doch wie viele Stundenkilometer erreicht man eigentlich auf zwei Brettern? Um das herauszufinden wartet direkt am Auslauf vom Daunferner eine eigens dafür vorgesehene Geschwindigkeits-Messstrecke mit Anzeigentafel. Hier heißt es: Ab in die Hocke, Stöcke unter die Arme und Schussfahren! Wetten, dass es Sie überrascht, wie schnell Sie tatsächlich unterwegs sind?
Pause an der Aussichtsplattform "Top of Tyrol"
Nach der anstrengenden und vielleicht auch etwas nervenaufreibenden Geschwindigkeitsmessung ist ein wenig Entspannung genau richtig. Auf der Schaufelspitze in einer Höhe von 3.210 Metern lädt die Aussichtsplattform "Top of Tyrol" zum Staunen und Innehalten ein. An klaren Tagen lassen sich neben 109 eindrucksvollen Dreitausendern sogar die Ausläufer der Dolomiten erkennen. Genauso aussichtsreich liegt auch das moderne, fast futuristisch wirkende Restaurant Jochdohle. Zur Mittagszeit begeistert das Selbstbedienungsrestaurant mit einer großen Auswahl an regionalen Speisen - vom Riesenschnitzel bis zum Gletscher Burger. Am Vormittag lässt sich das Panorama am besten mit einer Tasse Kaffee auf der großzügigen Sonnenterrasse genießen.
Blick von der Aussichtsplattform Top of Tyrol
Nächster Halt am Stubai Zoo – Treffpunkt der Profis
Das Panorama zu genießen ist eine Sache, den Jungs und Mädels im Stubai Zoo bei akrobatischen Sprüngen zuzuschauen, eine ganz andere. Auf der sonnigen Seite der Schaufelspitze wartet der berühmt-berüchtigte Snowpark. Stubai Zoo zieht gerade im Herbst und im Frühjahr etliche ambitionierte Freeskier und Snowboarder an. Mit den hohen Kickern in der Pro Line wird selbst den Profis nicht langweilig. Ein Besuch des Snowparks lohnt sich schon allein, um über die Stunts der richtig guten Fahrer zu staunen. Die besonders Wagemutigen stürzen sich direkt selbst ins Getümmel. Für Anfänger und Kinder wartet am Rand eine eigene Line mit kleineren Kickern und leichteren Hindernissen - hier können die ersten Tricks und Sprünge Seite an Seiten mit den Profis geübt werden.
Abstecher ins Kinderland Big Family
Während die älteren Kinder vielleicht direkt im Snowpark bleiben wollen, geht's mit dem jüngeren Nachwuchs weiter zum Gamsgarten. Der Big Family Kinderpark wartet bereits auf die kleinen Wintersportler. Ob am Zauberteppich I oder in einem Gummireifen am Schneekarussell, hier können sich Kinder austoben. Ab Februar steht auch wieder die bekannte Big Family Schneeburg bereit. Eine waschechte Burg aus Schnee und Eis zum Klettern und Herunterrutschen. Eine Herausforderung für die ganze Familie ist schließlich die Boardercross-Strecke neben der Murmele. Wer schafft es, die Steilkurven und Wellen zu meistern und als erster ins Ziel zu kommen?
Die große Schneeburg ist ab Februar eine der Hauptattraktionen am Stubaier Gletscher
Einkehrmöglichkeiten am Stubaier Gletscher
Der Gletscherbesuch macht hungrig. Die Kälte und Anstrengungen sorgen dafür, dass sich pünktlich zur Mittagszeit der Magen meldet. Deshalb warten im gesamten Skigebiet Einkehrmöglichkeiten zur Stärkung. Die wohl leckerste, frisch produzierte Pasta gibt es im Bergrestaurant Eisgrat. Die ist sogar so gut, dass den Wintersportlern jeden Dienstag- und Donnerstagvormittag eine exklusive Pasta-Show geboten wird! Liebhaber der kalten Küche kehren dagegen besser in der Bödele Hütte an der Talstation der Fernau-Sesselbahn ein. Neben Wurstsalat und Hüttensandwich kann man sich aber auch hier aufwärmen. Das geht am besten mit „Wilderer Tee“ - einer Mischung aus Jagatee und Glühwein. Na dann Prost!
Nach der Mittagspause geht's in die Eishöhle
Nach der Mittagspause fahren Sie frisch gestärkt wieder auf die noch immer top-präparierten Pisten. Die sind übrigens auch im Herbst und Frühling sehr gut zu befahren, weil sich das Skigebiet insgesamt über fünf Gletscher erstreckt. Es ist das Gletschereis, das dafür sorgt, dass der Stubaier Gletscher von Oktober bis Mai zum Skifahren einlädt. Das Eis ist zwar uralt, aber im tagtäglichen Skibetrieb kaum zu sehen. Der erfolgreiche Skitag wird deshalb mit einem Besuch in der Eisgrotte abgeschlossen, die in unmittelbarer Nähe zur Bergstation der Eisgratbahn liegt. Auf 200 Metern führt ein Rundweg rund 30 Meter unter der Skipiste durch das "Herz das Gletschers". Es ist zutiefst beeindruckend und wunderschön. Ein atemberaubendes Erlebnis für die ganze Familie.
Einblick in die eindrucksvolle Eisgrotte unterhalb des Eisgrats
Zum Schluss die längste Talabfahrt am Stubaier Gletscher
Viel gesehen, viel erlebt! Der abwechslungsreiche Tag am Stubaier Gletscher schließt noch mit einem letzten Highlight ab: Vom Eisgrat aus führt die längste Abfahrt bis ins Tal. Zuerst über blaue Pisten bis zum Gamsgarten und anschließend über eine rote Skiroute. Die gesamte Strecke ist etwa 10 Kilometer lang und endet an der Talstation der Gamsgartenbahn. Alternativ steht auch eine weitere Skiroute aber der Mittelstation Fernau zum Abfahren bereit. Die beiden Routen treffen sich im Tal. Hier geht’s dann entweder direkt zum Auto, zum Après-Ski, oder aber über den Skiweg noch ein Stückchen weiter bis zur Talstation der Eisgratbahn.