Snowboard-Weltcup in Winterberg
Die Idee, die Olympischen Winterspiele nach Winterberg zu holen, sorgt für viel Aufsehen in Deutschland. Der Winterberger Tourismusdirektor Michael Beckmann möchte, dass sich der Skiort in NRW um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2026 bemüht. Einige vermuten einen Marketing-Gag, um das Skigebiet Winterberg stärker ins Gespräch zu bringen, andere sehen darin eine ernsthafte Vision für das gesamte Sauerland. Snowplaza informiert über das Vorhaben, die Olympischen Winterspiele nach Winterberg zu holen und zeigt, ob und wie ein solches Projekt überhaupt in Nordrhein-Westfalen umsetzbar wäre.
Die Olympischen Winterspiele 2026 oder 2030 in Winterberg
Winterberg hat bereits reichlich Erfahrung in der Austragung von Bob-, Skeleton- und Rodel-Wettkämpfen. Außerdem wurden in dem Skiort bereits zahlreiche Welt-und Europameisterschaften in den genannten Sportarten ausgetragen. Im Umkreis von
Winterberg
liegen zudem viele weitere Sportstätten für Skispringen (Willingen), Eiskunstlauf (Dortmund), Eisschnelllauf (Grefrath), Curling (Düsseldorf) und Eishockey (Köln/Iserlohn). Lediglich ein Biathlonstadion müsse noch gebaut werden. Zudem steigt im März 2017 bereits zum dritten Mal das Snowboard-Weltcup-Finale in Winterberg. Demnach ist sich der Tourismusdirektor Michael Beckmann sicher, dass die Winterberger auch die Olympischen Winterspiele stemmen können.
Gibt es in Winterberg überhaupt genug Schnee?
Mit den Skigebieten in den Alpen kann Winterberg sicher nicht mithalten, was die Schneelage betrifft. Die vergleichsweise geringe Höhenlage im Mittelgebirge und das ständige Tauwetter sorgen für Naturschneemangel. Dennoch zählt das Skiliftkarussell Winterberg zu den schneesichersten Skigebieten in Deutschland. Grund ist ein riesiges Netz aus Beschneiungsanlagen, die zum Teil bei Plusgraden Schnee erzeugen können. Für das Weltcupfinale der Snowboarder werden sogar Schneedepots angelegt.
Traum der Olympischen Winterspiele logistisch machbar
Außerdem wird Kunstschnee aus der Skihalle in Neuss herangekarrt, um zum Beispiel das Weltcup-Skispringen in Willingen zu sichern. Erfahrungen in der Erzeugung von Schnee für große Sportwettkämpfe sind also vorhanden. Auch logistisch sei die Austragung der Olympischen Winterspiele in Winterberg, im Sauerland und in NRW machbar, meint Michael Beckmann. Immerhin zählt die Ferienregion mit rund 30.000 Hotelbetten zu den beliebtesten und meist besuchten Skigebieten in Deutschland.
Rennpiste beim Snowboard-Weltcup in Winterberg
Warten auf die Antwort der Ministerpräsidentin
Denkbar sei eine Bewerbung für 2026 oder 2030. Dafür muss bis Mitte 2017 feststehen, ob Winterberg sich für die Olympischen Winterspiele bewirbt. Die Entscheidung über die Vergabe fällt im Jahr 2019. In einem Brief hat sich Michael Beckmann bereits an die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gewandt und wartet nun auf eine Antwort, ob sich das Land die Austragung der Olympischen Winterspiele zumindest vorstellen könne.