1964 wurde der 1er-Sessellift zur Sommerbergalm gebaut, der die Grundlage zur Erschließung des Hintertuxer Gletschers bildete. Der nächste Schritt war 1968 der Bau des damals längsten Sessellifts Österreichs, der zur Basis des Gletschers führte. Von diesem Moment stieg der Tourismus am Hintertuxer Gletscher schnell an. Dank großer Investitionen hat sich der Gletscher zu einem 270 Hektar großen Skigebiet mit knapp 60 Pistenkilometern entwickelt, dem einzigen Ganzjahresskigebiet Österreichs. Die Gondeln Gletscherbus 1, 2 und 3 befördern zahlreiche Wintersportler zur Gefrorenen Wand auf 3.250 Metern Höhe. Snowplaza hat 5 spannende Fakten zum Hintertuxer Gletscher für dich.
1. Der Gletscher wird abgedeckt, um Schnee aufzubewahren
Snowfarming wird die Methode genannt, bei der Schnee konserviert wird. Am Hintertuxer Gletscher wird dies das ganze Jahr über betrieben. In den Sommermonaten werden UV-beständige Vliesmatten auf vom Schmelzen gefährdete Schneeflächen gelegt. In den vergangenen Sommern wurden Fläche von etwa 45 Hektar abgedeckt. Das sind ungefähr 63 Fußballfelder! Im Frühjahr werden große Schneedepots angelegt, danach wird dieser Schnee im Herbst wiederverwendet. Pistenfahrzeuge arbeiten das ganze Jahr über daran, den Schnee zu zerkleinern, ihn windbeständiger zu machen und ein Schmelzen zu verhindern.
2. Die Seilbahnstützen werden dreimal im Jahr versetzt
Da das Gletschereis eine sich bewegende Oberfläche bildet, werden auf dem Eis keine dauerhaften Konstruktionen oder großen Gebäude errichtet. Dies ist auch der Grund, warum es auf Gletschern häufig Schlepplifte gibt. Die leichten Stützen eines Schlepplifts stehen im Schnee und auf dem Eis. Auf dem Hintertuxer Gletscher gibt es 61 Schleppliftstützen, die dreimal im Jahr wieder an ihren "Platz" gebracht werden müssen. Die großen Seilbahnen haben in Beton verankerte Stationen und Masten, um das Gewicht tragen zu können.
3. Einziges Skigebiet in Österreich, das ganzjährig geöffnet ist
In Österreich gibt es mehrere Gletscher, aber nur der Hintertuxer ist ganzjährig geöffnet. Andere Gletscherskigebiete in Österreich schließen, zum Beispiel aufgrund ihrer geografischen Lage. Wenn ein Gletscher am Südhang liegt, hat die Sonne einen größeren Einfluss auf den Schnee. Der Mangel an Sommertourismus kann ebenfalls eine Rolle spielen. Das Zillertal ist im Sommer gut besucht. Für viele andere Regionen gilt dies jedoch weniger. Die Kosten für die Offenhaltung eines Gletschers im Sommer summieren sich ebenfalls erheblich. Snowfarming, Kunstschnee, Pistenpräparation, all diese Prozesse müssen auch in den Sommermonaten fortgesetzt werden.
4. Das Gletschereis wandert zwischen 0 und 40 Meter pro Jahr
Tatsache ist, dass sich die Gletscher immer weiter zurückziehen und da ist der Hintertuxer Gletscher leider keine Ausnahme. Das Gletschereis ist ständig in Bewegung und wandert mit einer Geschwindigkeit von etwa 0 bis 40 Metern pro Jahr in Richtung Tal. Bisher kann die Schneesicherheit des Gletschers noch gewährleistet werden, aber der Gletscher hat nur wenige Reserven, um die kommenden Sommer zu überleben. Und wenn sich die nächsten Sommer auch als heiß herausstellen, wird das definitiv nicht zur Erholung des Gletschers beitragen.
5. Der Hintertuxer Gletscher ist bis zu 120 Meter tief
Der Hintertuxer Gletscher ist bis zu 120 Meter tief und besteht aus etwa 190 Millionen Kubikmetern Eis, was 171 Milliarden Litern gefrorenem Wasser entspricht. Die für Gletscher charakteristische blaue Farbe entsteht, weil alle Farben des Sonnenlichts vom Eis absorbiert werden. Nur die Blautöne werden reflektiert, wodurch die typische blaue Farbe des Eises entsteht.
Das könnte dich auch interessieren: