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52019 - Meinung: Technik geht vor Schnelligkeit

Skipisten, welche die Geschwindigkeit messen, Apps, die registrieren wie schnell man unterwegs war, Raser, die im Schuss nach unten stieren: ich begreife das alles nicht. So schnell wie möglich die schwarze Piste nach unten? Ich fahre lieber schön Ski! Schön, das bedeutet für mich: die richtige Skitechnik zu beherrschen, also schöne runde Kurven zu fahren, die Geschwindigkeit zu kontrollieren und eine gute Körperhaltung einzunehmen. Das ist für mich weitaus befriedigender als der Erste unten am Lift zu sein. In diesem Weblog schreibe ich über meinen Vorzug lieber schön als schnell Ski zu fahren.

Ich begreife es nicht

Große Sprüche beim Après-Ski über den Highspeed von heute... diese Gespräche können mir gestohlen bleiben. Außerdem zeigen diese Apps erfahrungsgemäß nicht die korrekten Geschwindigkeiten an. Wer glaubt denn bitte ernsthaft, dass er auf normalen Carvingski die 100 km/h geknackt hätte? Auf so einer Speedstrecke bin ich auch schon einmal im Schuss nach unten geheizt, nur um es einmal zu erfahren. Mein Herausforderer hatte mich noch bekräftigt, dass ich echt schnell unterwegs war. Und ich war unten nur überglücklich, dass meine Beine noch heil waren. Ich verstehe den Spaß an der Geschwindigkeit einfach nicht. Wer bei hohen Geschwindigkeiten fällt, für den gilt ein überaus großes Verletzungsrisiko. Das ist es mir einfach nicht wert.

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Lieber schön Ski fahren. Das macht mir am meisten Spaß!

Im Schuss nach unten

Natürlich sehe ich regelmäßig Skifahrer, meistens schnelle Jungs, die im Geschwindigkeitsrausch an mir vorbeidüsen. Sollen sie ruhig. Ich ziehe derweil meine schönen Schwünge am unverspurten Pistenrand. Früher (ich komme noch aus der Zeit, in der die Skier lang und schmal waren) hatte ich das Gefühl, dass man einfach stabiler auf den Skiern stand. Die Taillierung der Carving-Ski sorgt heutzutage dafür, dass die Skier lieber Kurven fahren wollen. Warum lassen wir sie dann nicht einfach Kurven fahren?

Wer fährt schon Kurven

Zumindest nicht die Skifahrer, die ich in einer Art „Kloschüssel-Haltung" nach unten stieren sehe. Die Ski klappern über den Schnee und von Kontrolle fehlt jede Spur. Obwohl diese Skifahrer schnell unterwegs sind, gelingt es ihnen meistens dann doch, um rechtzeitig stehen zu bleiben. Oh Wunder! Aber was, wenn es einmal nicht funktioniert, dann ist das Geschrei wieder groß. Ich bin durch meinen Beruf viel auf Skiern unterwegs und viele denken dann, dass ich schnell bin. In Wirklichkeit bin ich nicht schnell, sondern einfach schön unterwegs.

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Die perfekte Skitechnik

Für mich besteht die perfekte Skitechnik aus der richtigen Körperhaltung, kontrollierter Geschwindigkeit und rhythmisch geschwungenen Kurven. Das weckt die Skifahr-Freude in mir! Für andere kann die perfekte Skitechnik auch eine andere sein. Es gibt ja so viele verschiedene Lehrstile: Hochbewegung oder nicht, Beine geschlossen oder auseinander, und und und - in diese Diskussion mische ich mich an dieser Stelle nicht ein. Ich finde, dass man schwierig von anderen behaupten kann, ob diese Person nun schön Ski fährt oder nicht. Bei sich selbst sollte man anfangen und dabei bleiben, ohne andere zu beurteilen. Das lasse ich den Skilehrern.

Miranda Winter

Über Miranda

Soweit ich mich erinnern kann, war ich immer schon in den Bergen unterwegs, denn es gibt hier so viel zu tun: Skifahren, Snowboarden, Wandern oder Mountainbiking - ich mag alle Sportarten. Meine Freunde sagen oft, dass es wohl keinen Platz in den Bergen gibt, an dem ich noch nicht war.