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Im ersten Teil unserer Artikelserie haben wir gezeigt, welche negativen Effekte Wintersport auf die Natur rund um die Skigebiete haben kann – wie etwa durch den intensiven Einsatz von Schneekanonen. Es gibt aber auch passionierte Skifahrer, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben, ebenso wie Betreiber von Skigebieten, denen es wichtig ist, besonders umweltfreundliche Maßnahmen umzusetzen. Diese Bemühungen sollen natürlich auch belohnt werden und dafür gibt es das Gütesiegel Flocon Vert (deutsch: grüne Schneeflocke). Snowplaza fasst zusammen, was Skifahrer über die Auszeichnung Flocon Vert wissen müssen.

Eine grüne Schneeflocke als Symbol für die Nachhaltigkeit

Skifahren und Nachhaltigkeit, das muss nicht unbedingt ein Widerspruch sein. Daher hat die französische Organisation Mountain Riders das Zertifikat Flocon Vert (grüne Schneeflocke) in Leben gerufen, um damit Skigebiete auszuzeichnen, die sich in Sachen Umweltschutz besonders vorbildlich verhalten. Die Überlegung dahinter ist natürlich einerseits, die Bemühungen der Skigebiete zu honorieren, aber andererseits soll es auch für Skifahrer durch das Gütesiegel leichter gemacht werden, Skigebiete und Wintersportdestinationen ausfindig zu machen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben. Der jeweilige Ort kann bis zu maximal vier grüne Schneeflocken für sein Engagement erhalten.

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Überblick: 21 Kriterien für das Gütesiegel © Flocon Vert

21 Kriterien für das Gütesiegel

Um das Gütesiegel und die Auszeichnung grüne Schneeflocke zu erhalten, müssen Skigebiete 21 Kriterien erfüllen. Diese sind seit dem Jahr 2017 verbindlich und werden in die vier Hauptkategorien lokale Wirtschaft, Governance & Ziel, sozial & kulturell und natürliche Ressourcen und Ökologie unterteilt. Faktoren, die zum Beispiel in der Kategorie Soziales berücksichtigt werden sind Barrierefreiheit, das Bewusstsein der Besucher, das Angebot von Verhalten zum Erreichen von Umweltbewusstsein und die Valorisierung von Schutzgebieten. Im Bereich der natürlichen Ressourcen und Ökologie liegen die Kriterien beispielsweise bei der Überwachung der Biodiversität und Risikominderung, der lokalen Energieerzeugung und dem Recycling.

Das Verfahren der Auszeichnung

Skigebiete und Regionen können sich für die grüne Schneeflocke bewerben. Dazu muss zuerst ein Fragebogen mit 128 offenen Fragen zu 4 Themenbereichen beantwortet werden. Zusätzlich können auch Pressemitteilungen und andere Dokumente eingereicht werden, um die Maßnahmen vor Ort zu veranschaulichen. Anschließend wird die Bewerbung einer genauen Überprüfung unterzogen. Anschließend erfolgt eine Überprüfung vor Ort durch ein unabhängiges Gremium. Abschließend entscheidet ein Komitee über die Verleihung des Siegels, das für drei Jahre gültig ist. Nach der Hälfte der Zeit findet noch einmal eine Überprüfung vor Ort statt.

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Die grüne Schneeflocke - Das Gütesiegel Flocon Vert © Flocon Vert

Sechs ausgezeichnete Skiorte in Frankreich

In Frankreich ist es insgesamt sechs Skigebieten gelungen, den Kriterienkatalog von Flocon Vert zu erfüllen. Ausgezeichnet mit dem Gütesiegel für Nachhaltigkeit wurden Les Rousses, Mont-Blanc Chamonix, Chatel, La Pierre Saint Martin, Chamrousse und Valberg. Auf der Webseite von Flocon Vert werden die jeweiligen nachhaltigen Maßnahmen im Skigebiet genauer vorgestellt. Das Skigebiet Chamonix wurde bereits im Jahr 2013 mit dem Gütesiegel Flocon Vert ausgezeichnet. Im Jahr 2017 wurde dieses noch einmal erneuert, um durch die erneute Auszeichnung die Bemühungen um Nachhaltigkeit im Skigebiet zu würdigen. Das derzeitige Gütesiegel ist bis 2021 gültig.

Gibt es eine vergleichbare Auszeichnung in Österreich?

Ein ähnliches Prinzip verfolgt das Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus in Österreich. Dort wird jedes Jahr der Umweltmanagementpreis verliehen. Bewerben können sich dabei Unternehmen in Kategorien wie Öko-Effizienz oder nachhaltige Beschaffung. Außerdem werden unter gleicher Schirmherrschaft regelmäßig Beherbergungen mit dem EU Ecolabel ausgezeichnet. Skiurlauber, die sich für ein zertifiziertes Hotel oder ein Apartment interessieren, finden hier eine Liste von umweltfreundlichen Betrieben.

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Über Sarah

Hallo, ich bin Sarah. Meine Skikarriere begann mit Benjamin Blümchen-Skiern, mit denen ich wohl mehr angegeben habe, weil sie so schön rosa waren, anstatt dass ich wirklich damit gefahren bin. Heute bin ich für Snowplaza auf den Pisten unterwegs und berichte von meinen Erlebnissen im Snowplaza Blog.