In den Skigebieten kehrt Ruhe ein. Die Touristen sind längst alle abgereist und die Liftanlagen stehen still. Alles scheint wie ausgestorben. Doch der Schein trügt. Hinter den Kulissen wird gewerkelt, was das Zeug hält. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange. Dazu zählt zum einen die Beseitigung von Müll und zum anderen das Verräumen der Gegenstände, die nur für den Skibetrieb benötigt werden. Snowplaza berichtet, wie die Skigebiete für den Sommer vorbereitet werden und was in den verschiedenen Regionen für Arbeiten anfallen, wenn der Schnee geschmolzen ist.
Skipisten werden zu Weideflächen
Wenn der Schnee auf den Skipisten wegtaut, kommen teilweise Weideflächen zum Vorschein. Auf den saftigen Bergwiesen werden von Frühjahr bis Herbst häufig Tiere wie Kühe gehalten. Bevor die Herde jedoch hier her getrieben wird, müssen die Flächen vom Müll befreit werden. Bei der Aufräumaktion kommen neben viel Müll, einzelnen Handschuhen und verlorenen Stöcken auch manchmal GoPros und Handys zum Vorschein. Am Pistenrand werden unter anderem die Beschilderungen mit den Pistenmarkierungen sowie Pistenpläne und Schneekanonen abgebaut und eingelagert. Stattdessen werden an manchen Stellen Weidezäune errichtet.
Schneekanonen und Pistenbeschilderungen werden entfernt und eingelagert © Zauchensee
Skilifte werden abgebaut
Die Skilifte, die im Sommer nicht gebraucht werden, werden teilweise abgebaut. Das bedeutet, dass die Liftmitarbeiter die Gondeln und Sessel entweder in die passenden Garagen fahren oder gar abhängen. Außerdem werden die Liftanlagen umfassend gewartet und auf Herz und Nieren geprüft. Einige müssen schließlich in wenigen Wochen wieder zur Sommersaison betriebsbereit sein. Im Zuge dessen werden häufig auch die Mitarbeiter der Liftanlagen weitergebildet und mit technischen Neuerungen und neuen Vorschriften bekannt gemacht. Dadurch wird für die kommende Saison ein reibungsloser, sicherer Funktionsablauf sichergestellt.
Renovierungsarbeiten in den Hotels
Nach der Skisaison kehrt in den Hotels häufig noch keine Ruhe ein. Zwar sind keine Gäste mehr einquartiert, dafür gehen Fliesenleger, Maler und Raumausstatter ein und aus. Die touristisch ruhigere Zeit zwischen der Winter- und der Sommersaison wird häufig für Renovierungsarbeiten genutzt. Flure werden neu gestrichen, kaputte Einrichtungsgegenstände ausgetauscht und Zimmer erneuert. Nach getaner Arbeit steht bei Hotelbetreibern wie auch bei Bergbahnmitarbeitern häufig der Urlaub an, bevor es dann wenige Wochen später mit dem Sommerbetrieb weitergeht.
Schnee wird eingelagert
Einige Skigebiete nutzen die letzten Tage der Wintersaison, um bereits den Grundstein für die kommende Saison zu legen. Um möglichst früh in die Saison starten zu können, "übersommern" einige Destinationen den Schnee. Das bedeutet, dass der verbliebene Schnee auf einen Haufen zusammengetragen wird. Anschließend deckt man das Schneedepot mit einer speziellen, reflektierenden Folie ab. Die sorgt dafür, dass das Sonnenlicht den Schnee nicht so leicht zum Schmelzen bringen kann. Dieser Vorgang nennt sich Snowfarming. Am Anfang der kommenden Wintersaison sind häufig noch rund 85 % der gesammelten Schneemassen vorhanden. Der Schnee wird anschließend verteilt und garantiert ab Tag 1 schneesichere Pisten.
Dank Snowfarming haben Skigebiete wie Kitzbühel bereits zum Saisonstart Naturschnee.
Was müssen Skifahrer nach der Saison beachten?
Nicht nur Skigebiete müssen sich um die Einlagerung des Winterequipments Gedanken machen. Auch Skifahrer sollten sich eine Strategie überlegen, um die Ausrüstung bestmöglich zu verstauen. Nach dem letzten Skitag muss das Equipment getrocknet werden. Skikanten reibt man am besten separat trocken, damit dort der Rost nicht ansetzen kann. Wer dem Belag etwas gutes tun möchte, kann zudem eine dicke Wachsschicht auftragen. Die Skischuhe sollten ebenfalls gut trocknen. Dazu nehmen Wintersportler den Innenschuh am besten raus. Zum Einlagern werden außerdem alle Schnallen geschlossen. So behält der Skischuh seine Form und Skifahrer werden lange Freude an ihrer Ausrüstung haben.