Trotz der zahlreichen Sonnenstunden in den letzten Tagen liegt in vielen Skigebieten noch massenhaft Schnee. In den höheren Lagen ist darüber hinaus in der kommenden Woche nochmals mit Neuschnee zu rechnen. Weiter unten wird es stattdessen regnen. Durch die steigenden Temperaturen und die feuchten Aussichten steigt allerdings auch die Lawinengefahr noch weiter an. Schon jetzt ist in die Lawinengefahr in vielen Regionen erheblich. Snowplaza schildert die Lawinensituation in den Skigebieten der Alpen und informiert, auf welche Wetterlagen sich Skifahrer einstellen müssen.
Erhebliche Lawinengefahr in den Alpen
Durch die warmen Temperaturen in den vergangenen Tagen wurde die Schneedecke feuchter. Sobald die Schneedecke bis zum Boden nass ist, lässt die Reibung nach. Ein Lawinenabgang ist die Folge. Die Lawinenmeldedienste warnen vor einer erheblichen Lawinengefahr abseits der Pisten. Das entspricht der Lawinenstufe 3 auf der
Europäischen Lawinengefahrskala
und bedeutet, dass eine spontane Auslösung von mittleren und größeren Lawinen möglich ist. Schon ein einzelner Skifahrer, der nicht stürzt, reicht in Hängen ab 30° aus, um eine Lawine auszulösen. Im Folge dessen kam es am Wochenende zu zahlreichen Abgängen in den Alpen, wie zum Beispiel in Passei in Südtirol. Hier wurden am Sonntag gleich drei Lawinen beobachtet.
Wo gab es Lawinenabgänge?
In Reutte in Tirol drehten zwei Tourengeher vor dem Gipfel um, weil der Schnee zu feucht wurde. Wenig später löste sich oberhalb eine Lawine. Beide wurden mitgerissen. Sie befreite sich selbst und konnte ihren Tourenpartner kurz darauf ausgraben, der im Krankenhaus behandelt werden musste. Glück im Unglück hatte am Sonntag ein Tourengeher am Hintertuxer Gletscher, der zuerst 40 Meter nach unten stürzte, dort durch den Aufprall eine Lawine auslöste und weitere 150 Meter mitgerissen wurde. Der 28-Jährige ist unverletzt. Auch in der Nähe von Neustift im Stubaital wurde ein Lawinenabgang gemeldet. Verschüttete gab es laut der Angaben keine.
Schneehöhen für ausgewählte Orte
Die folgenden Werte geben die aktuellen Schneehöhen gemessen am höchsten Punkt im angrenzenden Skigebiet an. Die Angaben kommen von den Bergbahnen. Stand: 09.04.2018.
- Andermatt (CH): 550 cm
- Saas-Fee (CH): 460 cm
- Zugspitze (D): 415 cm
- Neustift (AT): 400 cm
- Zermatt (CH): 360 cm
- St. Anton am Arlberg (AT): 325 cm
- Hochsölden (AT): 321 cm
- Bad Gastein (AT): 270 cm
- Davos (CH): 253 cm
- Hochfügen (AT): 250 cm
- Oberstdorf (D): 235 cm
- Galtür (AT): 190 cm
- Flachau (AT): 160 cm
- Ischgl (AT): 150 cm
Webcam zeigt Lawinenabgang in Damüls
In Vent sind Lawinenabgänge bis ins Tal zu erkennen
Wetteraussichten für die kommende Woche
In den Alpen bleibt es wechselhaft. Vor allem zum Wochenanfang ist es hauptsächlich bewölkt. Stellenweise kommt es zu Niederschlägen. Die Schneefallgrenze liegt in Österreich und Deutschland auf über 2.000 Meter. In der Schweiz und in Frankreich ist vermehrt mit Neuschnee zu rechnen. So soll es in Saas-Fee in den nächsten 5 Tagen bis zu 130 cm schneien. Ab Donnerstag rechnen die Meteorologen mit einer Auflockerung. Vielerorts könnte der Föhn für sonniges Bergwetter und milden Temperaturen sorgen. In Südtirol werden hingegen weiterhin bewölkte und regnerische Verhältnisse prognostiziert. Geöffnete Skigebiete zum Skifahren im Frühling >
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