Die eigenen Skier sind nicht mehr das, was sie einmal waren, wenn sie einige Jahre auf den Pisten in den Skigebieten zugebracht haben. Deswegen ist es durchaus sinnvoll, sich neue Skier anzuschaffen. Wenn die nur nicht so teuer wären! Aber es gibt ja auch die Möglichkeit, gebrauchte Skier aus zweiter Hand zu kaufen und Geld zu sparen. Allerdings gibt es beim Erwerb von gebrauchten Carving-, Allmountain- und Freeride-Skiern einige Dinge zu beachten. Snowplaza stellt neun Tipps für den Kauf von gebrauchten Skiern zusammen.
1. Den richtigen Skityp wählen
Diese Fragen sollten sich SkifahrerInnen, die überlegen, gebrauchte Skier zu kaufen, zuallererst stellen: Welcher Skityp wird benötigt? Wie ist die eigene Fahrweise? Was erwartet man selbst von einem Ski? Was ist das eigene Niveau? Sollen die Skier eher Off-Piste oder auf präparierten Skipisten eingesetzt werden? Nur wenn diese Fragen beantwortet sind, kann auch geklärt werden, ob die gebrauchten Skier die Richtigen für die eigenen Ansprüche sind. Optimal wäre es natürlich, wenn der mögliche neue Ski einmal Probe gefahren werden könnte. Geht das nicht, können auch Erfahrungsberichte zu den besten Skiern zum Modell im Internet gesucht werden.
2. Den aktuellen Preis der Skier recherchieren
Sind alle wichtigen Fragen geklärt, welche Leistungen der Ski erbringen soll, wie das eigene Können ist und welcher Skityp der Richtige ist, dann gilt es, diesen Ski nur noch gebraucht zu finden. Eine Möglichkeit ist es, beim Skiverleih im Sportgeschäft nachzufragen. Sinnvoll ist es dabei, vorher recherchiert zu haben, was der Ski neu gekostet hat, um zu wissen, welcher Gebrauchtpreis realistisch ist. Wird der gewünschte Ski nicht gebraucht zum Verkauf angeboten, kann es sinnvoll sein, nach vergleichbaren Modellen zu suchen.
3. Wie alt sollten die gebrauchten Skier maximal sein?
Skier haben nur eine bestimmte Lebensdauer und auch dabei muss besonders auf die Beanspruchung des Materials geachtet werden. Ein Ski, der bereits fünf Jahre alt ist, aber kaum gefahren wurde, kann in einem besseren Zustand sein als ein Modell, das deutlich jünger ist, aber erheblich stärker belastet wurde. Dabei ist auch immer ein entscheidender Faktor, wie pfleglich der Vorbesitzer mit den Skiern umgegangen ist. Einen Pauschalwert, ab wann ein Ski zu alt ist, gibt es nicht, stattdessen gilt es, sich den Zustand des Gebrauchtskis ganz genau anzusehen.
4. Sich nicht auf Bilder verlassen
Es ist immer ratsam, den Verkäufer einmal persönlich zu treffen, um die gebrauchten Skier selbst in Augenschein nehmen zu können. Dabei kann der Ski von allen Seiten begutachtet werden und es fallen vielleicht Makel auf, die durch geschickte Fotografien im Angebot kaschiert worden sind. Außerdem bekommen SkifahrerInnen so einen Eindruck von der Person, die den Gebrauchtski verkauft. Dabei zählt auch das Bauchgefühl. Sagt es, hier stimmt etwas nicht, wird das vermutlich auch seine Gründe haben.
5. Sind die Bindungen in Ordnung?
Hat der Verkäufer der gebrauchten Ski zufälligerweise die gleiche Größe, können SkifahrerInnen gleich mit ihren Skischuhen in die Bindung steigen, um zu prüfen, ob sie in Ordnung ist. Müsste die Bindung erst auf die richtige Größe eingestellt werden, kann man auch gemeinsam zu einem Sportgeschäft fahren, um die Bindung kontrollieren zu lassen. Ein ehrlicher Verkäufer, der nichts zu verbergen hat, wird auch sicher nichts dagegen haben, wenn ein Experte schnell den Zustand der Bindungen überprüft. Eine weitere Möglichkeit ist es, einfach den Skischuh des Verkäufers schnell in die Bindung zu stellen, um zu sehen, ob sie funktioniert.
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6. Den Zustand des Belags prüfen
Natürlich wäre es das Nonplusultra, wenn die Skier aus zweiter Hand auch noch frisch gewachst wären, aber das ist nichts, was SkifahrerInnen vor dem nächsten Skiurlaub nicht auch selbst erledigen können. Wichtiger ist es da schon, sich den Zustand des Belags genau anzusehen. Denn Steine und Eis auf der Skipiste können Kratzer auf dem Belag hinterlassen und diese Schäden sollten dem Käufer zuvor bewusst sein, auch wenn leichte Kratzer repariert werden können. Ist sogar schon die unter dem Belag liegende Schicht zu erkennen oder sind am Rand Stücke abgebrochen, ist von einem Kauf dringend abzuraten.
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7. Vor dem Kauf die Kanten überprüfen
Zudem ist auch der Zustand der Kanten wichtig, bevor gebrauchte Skier gekauft werden. Es kann nämlich durchaus passieren, dass sich Kanten nach dem Zusammenprall mit etwa einem Stein lösen. Dieses Problem lässt sich kaum noch reparieren. Ebenso sollte auf die Dicke der Kanten geachtet werden, denn Kanten, die schon vielfach geschliffen wurden, werden irgendwann dünn. Außerdem sollte ein Augenmerk auf Rost gelegt werden. Leichter Rost kann noch entfernt werden. Geht der Rost tiefer, sollte vom Kauf lieber abgesehen werden.
8. Vorsicht bei ehemaligen Leihskiern
Eigentlich scheint es ja logisch: Wer eine Woche mit einem Leihski gefahren ist und damit gut zurecht kam, kann ihn ja auch gleich kaufen. Aber Vorsicht, denn Leihmaterial muss im Skigebiet einiges aushalten, da zahlreiche AnfängerInnen damit erst üben, wie das mit dem Skifahren geht. Dementsprechend macht das Material Kilometer um Kilometer und die Bindungen werden unzählige Male an- und wieder ausgezogen. Außerdem wird das Modell zahlreiche Male geschliffen. Deswegen sollten die Kanten genau betrachtet werden. Ferner ist es sinnvoll, den Ski einmal flach auf den Boden zu legen, um zu sehen, ob er möglicherweise bereits aus der Form ist.
9. Im Zweifelsfall nicht kaufen
Bestehen Zweifel an der Qualität des gebrauchten Skis, sollte vom Kauf lieber abgesehen werden. Denn bei der hohen Beanspruchung im Skigebiet bei den zukünftigen Abfahrten ist es entscheidend, dass SkifahrerInnen sich auf ihr Material verlassen können. Gibt es Mängel am Material, kann dies im schlimmsten Fall zu Verletzungen und Unfällen führen. In diesem Fall also bitte nicht am Ski sparen. Wer weniger ausgeben möchte, kann sich auch Modelle aus den vorherigen Saisons anschauen oder zum Ende der Skisaison im Schlussverkauf nach Schnäppchen suchen, um etwas weniger tief in die Tasche greifen zu müssen.
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Ski selber bauen geht auch
Für anspruchsvolle SkifahrerInnen, die im Handel und erst recht nicht bei gebrauchten Skiern das finden, wonach sie suchen, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, das passende Material für den nächsten Skiurlaub zu kommen. Und zwar: Ski selber bauen. Dafür werden mittlerweile Kurse angeboten, in denen WintersportlerInnen zusammen mit echten Profis ihren eigenen Ski von Grund auf zusammenbauen und jede wichtige Entscheidung bezüglich des Materials selber treffen können, um den gewünschten Effekt zu erzielen.