Gerade in der Hauptsaison bilden sich oft lange Schlangen vor den Skiliften. Sehnsüchtig blicken Skifahrer und Snowboarder nach oben und können die nächste Abfahrt kaum erwarten – die dann aber viel zu schnell vorbei ist. Doch es geht auch anders! Einige Skigebiete punkten mit außergewöhnlich langen Skipisten, die ein Gefühl von Unendlichkeit vermitteln. Snowplaza stellt 10 besonders lange Skipisten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich vor, die Kondition und stramme Waden verlangen.
Klein Matterhorn: Skispaß vor atemberaubender Kulisse
Unglaubliche 2.190 Höhenmeter liegen vor Skifahrern und Snowboardern, wenn sie sich in den Walliser Alpen vom Klein Matterhorn hinunter nach Zermatt wagen. Der Startpunkt ist auf 3.820 Meter an der höchsten Seilbahnstation Europas im Skigebiet Matterhorn-Zermatt. Von dort aus geht es rund 17 Kilometer auf abwechslungsreichen Pisten bis ins Tal. Dabei stets im Blick: das legendäre Matterhorn. Nicht umsonst ist die Abfahrt vom Klein Matterhorn, die fast ohne Skiwege auskommt, für viele Wintersportler nicht nur eine der längsten, sondern auch eine der schönsten Skiabfahrten der Welt.
Dome de la Lauze: Die Piste der Rekorde
Mit einer Höhendifferenz von 2.288 Metern bricht die Abfahrt vom Dome de la Lauze hinunter in das kleine Dorf Mont de Lans alle Rekorde. Die legendäre Skiabfahrt im Skigebiet Les Deux Alpes im französischen Ecrins-Massiv startet auf 3.568 Meter Höhe. Von hier aus geht es zunächst über sanfte Gletscherhänge und später über verschiedene Skiwege und Pisten, alle mit aussichtsreichen Panorama, immer weiter in Richtung Tal. Am Ende schlagen bis zu 17 Pistenkilometer zu Buche – unschlagbarer Rekord bei den präparierten Skipisten.
Schwarze Schneid: Die längste Talabfahrt Österreichs
Selbst James Bond war schon zu Gast im Skigebiet Sölden im Ötztal. Im Film 'Spectre' gibt es eine actionreiche Verfolgungsjagd mit einem Flugzeug über eine Gletscherstraße. Im Winter ist diese Straße Teil der längsten Talabfahrt Österreichs, der schwarzen Schneid. Die durchgängig rot markierte Piste führt direkt vom Rettenbach-Gletscher hinunter zur Gaislachkogelbahn im Zentrum von Sölden. Sie misst rund 15 Kilometer und führt über 1.970 Höhenmeter. Maximaler Skigenuss, aber auch Muskelkater sind hier garantiert.
Valluga: Die Heimat des kultigsten Skirennens
Nicht wenigen bleibt die Spucke weg, wenn sie am Gipfel der berühmten Valluga im Skigebiet Ski Arlberg aus der urigen Gondel steigen und das einmalige Panorama erblicken. Von dort aus führt eine präparierte Piste, die auch für weniger geübte Skifahrer gut machbar ist, hinab nach St. Anton am Arlberg. Rund 12 Kilometer und knapp 1.500 Höhenmeter legen die Wintersportler dabei zurück, ohne auch nur einen Lift zu benutzen. Hier findet auch der berühmt-berüchtigte Weiße Rausch statt. Bei dem Massenstart-Rennen, das jährlich im April über die Bühne geht, treten 555 Skifahrer, Snowboarder und Telemarker gleichzeitig gegeneinander an.
Höhen Fresser Tour: Der Name ist Programm
Diese Skipiste in der Zillertal Arena macht ihrem Namen alle Ehre. Auf einer Länge von rund zehn Kilometern führt sie vom Übergangsjoch auf 2.500 Metern bis hinunter nach Zell am Ziller. 1.930 Höhenmeter legen die Wintersportler dabei in einem Stück zurück. Damit ist sie die Piste mit dem größten Höhenunterschied in ganz Österreich. Gute Sicht ist hier auch zur späten Stunde noch garantiert. Denn dank modernster LED-Technologie, die zur Pistenbeleuchtung eingesetzt wird, wedeln Skifahrer auch bei Dämmerung sicher ins Tal.
Winklmoosalm – Seegatterl: Die längste Skipiste Deutschlands
Auch in Deutschland gibt es einige Skiabfahrten, die das Prädikat „besonders lange“ verdienen. Die längste Skipiste des Landes finden Wintersportler im Zwei-Länder-Skigebiet Winklmoosalm-Steinplatte inmitten der Chiemgauer Alpen. Sie führt von der Winklmoosalm bis zum Seegatterl und misst stolze neun Kilometer. Die Piste ist durchgehend blau markiert und daher auch für weniger geübte Skifahrer und Snowboarder, die über ausreichend Kondition verfügen, gut zu bewältigen.
La Sarenne: Non stop ins Tal
Die La Sarenne im französischen Skigebiet Alpe d'Huez ist eine echte sportliche Herausforderung und nur konditionsstarken Wintersportlern empfohlen. Die längste schwarze Abfahrt der Alpen führt über eine Länge von rund 16 Kilometern vom Gipfel des 3.330 Meter hohen Pic Blanc bis hinab ins Tal. Wer einmal die Abfahrt in Angriff nimmt, für den gibt es kein Zurück mehr. Unterwegs finden die SportlerInnen weder einen Lift zum Umkehren, noch eine Hütte zum Ausruhen. Dafür locken umso mehr das einmalige Panorama und das Glücksgefühl und der Stolz unten im Tal.
Trametsch am Plose: Grenzenloser Skigenuss in Südtirol
Mit knapp zehn Pistenkilometern und 1.400 Höhenmetern hält die Trametsch am Plose den Rekord für die längste Skiabfahrt in Südtirol im Skigebiet Eisacktal. Der Startpunkt liegt am Schutzhaus Plose in 2.466 Meter Höhe. Besonders im oberen Teil punktet die Abfahrt mit landschaftlich reizvollen Aussichten. Bevor es in das Waldstück geht, können die Wintersportler einen Blick auf eine der schönsten Dolomitengruppe, die Geislerspitzen, werfen.
Schilthorn: Schauplatz für das Inferno-Rennen
Vom Schilthorn bei Mürren im Skigebiet Mürren - Schilthorn führt eine 14,9 Kilometer lange Skipiste bis hinunter nach Lauterbrunnen. Zu den Highlights der Strecke zählen das Engetal bis zur Schilthornhütte, der Muttlerenhoren und die Fahrt durch das Kanonenrohr. Auf der Strecke findet jährlich das legendäre Inferno-Rennen statt. Der Streckenrekord bei dem Amateurrennen liegt bei etwas mehr als 13 Minuten. Geübte Hobby-Skifahrer benötigen durchschnittlich rund 45 Minuten für die Skipiste der Superlative.
Gut zu wissen: Es geht noch länger!
Für alle, denen das immer noch nicht lange genug ist, gibt es nicht präparierte Abfahrten in den Alpen, die teilweise sogar noch einige Meter mehr aufweisen. Wahre Könner schätzen das Freeride-Gebiet am Dachstein Krippenstein. Hier befindet sich die längste Backcountry Abfahrt Österreichs, die grenzenlosen Powder-Spaß auf elf Kilometern Länge verspricht. Die Gletscherabfahrt von der Aiguille du Midi durch das Vallée Blanche nach Chamonix in Frankreich gilt als die längste durch eine Seilbahn erschlossene Tourenabfahrt der Welt. Ihre Länge wird mit sage und schreibe 22 Kilometern angegeben. Für alle Ausflüge in das ungesicherte Gelände empfiehlt es sich aber immer, einen ortskundigen Guide dabei zu haben und die entsprechende Sicherheitsausrüstung mitzuführen.